Logo von Kolumne - Andrea Winter rund um den Sport

in Die Referentin – Kunst und Kulturelle Nahversorgung

Krawall-feministische SKVrau mit sportwissenschaftlichem Blick

Frauen im All – Frauen im Flug

Frauen im All – weiblicher Rekord in Männerdomäne: US-Astronautin Christine Koch verbrachte 328 Tage im All. Nur 12 Tage fehlen ihr auf den amerikanischen Allzeitrekord. Mit ihrer Kollegin Jessica Meir sorgte sie bereits im Oktober 2019 Schlagzeilen: „Ganz ohne männlicher Begleitung“ reparierten bzw. ersetzten sie im Außenbereich der internationalen Raumstation ISS einen Stromregler. Na bumm, da stürzt jetzt sicher das Weltbild einiger Altvorderen zusammen. Aber hört, die erste Frau im Weltraum war die sowjetische Kosmonautin Walentina Tereschkowa, und das bereits im Jahre 1963. In den USA flog 20 Jahre später erstmals eine Frau ins All. Eine Männerdomäne blieb es. Doch immer mehr Astronautinnen finden ihren Weg in die Teams und stellen die NASA vor neue Herausforderungen. Zwei Frauen gleichzeitig in den Außenbordeinsatz einer Raumstation zu schicken, scheiterte auch schon mal am Vorhandensein passender Raumanzüge, die ausschließlich für 80 verschiedene männliche Körperformen konzipiert wurden. Dass fitte Frauen weniger schwitzen und das an anderen Stellen, war eine gewonnene Erkenntnis im Zuge der Forschungen für die neuen Weltraumanzüge. Gleichstellungspolitik und Erhöhung des Frauenanteils zeigen sich bei der NASA nach und nach in der Statistik der Weltraumflüge. Europa mit der ESA hinkt da ziemlich hinterher. Neben speziellen Förderprogramm fehlen Vorbilder gänzlich.

Damit Themenwechsel zu den irdischeren „Frauen im Flug“: Als Vorbild bei den Schi­springerinnen agierte Daniela Iraschko-Stolz für die in dieser Wintersaison äußerst erfolgreichen ÖSV-Adlerinnen. Das zweifache Weltcup-Schispringen im oberösterreichischen Hinzenbach dominierte Chiara Hölzl mit beeindruckenden Siegen, mit denen sie ihre Gesamtführung ausbaute. Skandiert wurde sie vom Fußballteam des FC St.Veit. Das lob ich mir, wenn Fußballteams Schispringerinnen anfeuern und feiern. Zweimal am Podest feiern (3. und 2. Platz) ließ sich die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig, die nach einem Materialwechsel letzten Sommer erfolgreich ihren eigenen Sprungschi mitentwickelt. Mit Jaqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Marita Kramer platzierten sich sechs Athletinnen unter den ersten elf. Sie alle dienen als Vorbilder für eine neue Generation, die das Niveau des Schisprungs der Frauen auf das gleiche Niveau der Männer heben wird, falls sie es nicht schon selbst möglich machen. Es braucht einige Zeit, kontinuierliche Arbeit, finanzielle Zuwendungen und eine entsprechende Infrastruktur um Frauen ein gleich hohes Leistungsniveau zu ermöglichen. Enorm wichtig wäre frauenspezifische sportwissenschaftliche Forschung. Davon ist Österreich sehr weit weg. Eh immer des Gleiche!

Wenig Gleiches an Kostümierung am alljährlichen Ball im Alten Schl8hof Wels mit dem heurigen Titel „Ball Globall (Haaß wird‘s!)“. Einzig der australische Feuerwehrmann mit gerettetem Koala war doppelt vertreten, jedoch beide Paare einzigartig und von der Jury gekürt. Für mich war Lisi als „Ansteigender Meerespiegel“ einfach umwerfend. Ich ging als „Warmer Winter“. Dieser bot sich 2020 zum durchgängigen Benutzen des Fahrrads an. Dafür braucht‘s aber mehr Pflege als im Schönwetterbetrieb. Wer dies nicht selbst machen will, z. B. in der BikeKitchen vor der Kapu oder zuhause, für den bieten sich mehrere Rad-Werkstätten zur Wahl an. Achtung, ‚da Esl‘ ist umgezogen! Das 1. Linzer FahrradmechanikerInnen-Kollektiv „Zum Rostigen Esel“ residiert nun in großflächigen ebenerdigen Räumlichkeiten in der Museumstraße 22. Als spezielle Angebote gelten Verleih, Verkauf und Service von Lastenrädern, die mobile Radwerkstatt und der Verleih und Verkauf von gebrauchten Fahrrädern. Bei der geselligen Eröffnung organisierten zwei Tempo-RadbotInnen ein Alleycat, eine sehr individuelle und originelle Schnitzeljagd mit dem Radl durch die Stadt. Für meditativen Ausgleich mit höchst kreativem Output sorgte die „Drink & Draw“-Ecke. Ähnlich einer Malstube, wo Eltern ihre Kinder abgeben, war diese gefüllt mit erwachsenen Kindern, über deren Gesichter sich ein andächtiges Versunkensein im Tun zauberte. Ride On!

Tipps:
Critical Mass Linz – jeden letzten Freitag im Monat um 16.30 Uhr – Treffpunkt Hauptplatz

ÖSV Adlerinnen – Schisprung Frauen
eva-pinkelnig.at
chiara-hoelzl.com
daniela-iraschko.com
jacqueline-seifriedsberger.com
austriandutchsisters.com